Hannover, 11. März 2014:
Die Hannover Rück hat ihr Jahresgewinnziel für 2013 deutlich übertroffen und weist mit 895,5 Mio. EUR ein neues Rekordergebnis aus. „Grundlage hierfür war ein sehr gutes versicherungstechnisches Ergebnis in der Schaden-Rückversicherung, das gegenüber dem Vorjahr nochmals um 63 Mio. EUR verbessert werden konnte. Unterstützt wurde das Konzernergebnis zudem durch einen positiven Steuereffekt”, erklärte der Vorstandsvorsitzende Ulrich Wallin. An diesem Erfolg sollen auch die Aktionäre der Hannover Rück teilhaben. Vorstand und Aufsichtsrat werden deshalb der Hauptversammlung vorschlagen, eine Dividende von 3,00 EUR je Aktie zu zahlen; dies entspricht bezogen auf das IFRS-Konzernergebnis einer Ausschüttungsquote von 40 %.
Nachdem die Hannover Rück seit dem Jahr 2009 ein durchschnittliches Prämienwachstum im zweistelligen Prozentbereich erzielen konnte, betrug das Wachstum für das Gesamtgeschäft im Berichtsjahr 1,4 %. Die gebuchte Bruttoprämie stieg auf 14,0 Mrd. EUR (13,8 Mrd. EUR); das währungskursbereinigte Wachstum lag bei 4,2 %. Der Selbstbehalt ging leicht auf 89,0 % (89,8 %) zurück. Die verdiente Nettoprämie blieb mit 12,2 Mrd. EUR (12,3 Mrd. EUR) nahezu konstant; bei unveränderten Währungskursen wäre ein Wachstum von 2,3 % zu verzeichnen gewesen.
Das operative Ergebnis (EBIT) des Hannover Rück-Konzerns ging auf 1.229,1 Mio. EUR (1.393,9 Mio. EUR) zurück. Trotz des sehr guten Ergebnisses in der Schaden-Rückversicherung machten sich der Wegfall positiver Sondereffekte des Vorjahres aus der Marktwertentwicklung der sogenannten ModCo-Derivate und weitere negative Belastungen bei den Inflation Swaps mit insgesamt 113,4 Mio. EUR bemerkbar. Hinter den Erwartungen zurück blieb in diesem Jahr die Personen-Rückversicherung. Gleichwohl stieg der Konzernüberschuss erfreulich um 5,4 % auf 895,5 Mio. EUR (849,6 Mio. EUR). Unterstützt wurde die sehr gute Ergebnisentwicklung durch einen Steuereffekt von rund 90 Mio. EUR. Dieser Effekt ergab sich aus aufzulösenden Rückstellungen für latente Steuern. Das Ergebnis je Aktie erhöhte sich auf 7,43 EUR (7,04 EUR).
In der Schaden-Rückversicherung nahm der Wettbewerb im Berichtsjahr deutlich zu und führte teilweise zu erheblichen Ratenreduzierungen. Angesichts dessen konzentrierte sich die Hannover Rück sehr diszipliniert auf das Geschäft, das ihre Margenanforderungen erfüllte. Insofern stieg das Bruttoprämienvolumen in der Schaden-Rückversicherung um 1,3 % beziehungsweise währungskursbereinigt um 3,5 % auf 7,8 Mrd. EUR (7,7 Mrd. EUR), im Rahmen der erwarteten 3 % bis 5 %. Der Selbstbehalt ging auf 89,9 % (90,2 %) zurück. Die verdiente Nettoprämie erhöhte sich leicht auf 6,9 Mrd. EUR (6,9 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte ihr Wachstum 2,3 % betragen.
Der Großschadenanfall fiel für die Hannover Rück im Berichtsjahr geringer als erwartet aus, jedoch waren insbesondere Deutschland und Kanada von überproportional hohen Belastungen aus Naturkatastrophen betroffen. Hagelschlag „Andreas“ war dabei für die weltweite Versicherungswirtschaft und auch für die Hannover Rück das teuerste Ereignis mit einer Nettobelastung von 99,3 Mio. EUR. Die Überschwemmungen in Deutschland sowie anderen europäischen Ländern schlugen mit 92,5 Mio. EUR zu Buche. Diese und weitere Großschäden führten für die Hannover Rück insgesamt zu einer Nettobelastung von 577,6 Mio. EUR (477,8 Mio. EUR).
Mit 94,9 % (95,8 %) konnte die kombinierte Schaden-/Kostenquote gegenüber dem Vorjahr noch einmal verbessert werden. Zu dieser erfreulichen Entwicklung trug auch die nicht vollständige Auslastung des Großschadenbudgets von 625 Mio. EUR bei. Weil sich das versicherungstechnische Ergebnis noch einmal deutlich auf 335,5 Mio. EUR (272,2 Mio. EUR) erhöhte, konnte trotz zurückgehender Kapitalanlageerträge ein operatives Ergebnis (EBIT) von 1.061,0 Mio. EUR (1.091,4 Mio. EUR) auf dem Niveau des Vorjahres erzielt werden. Das gesunkene Kapitalanlageergebnis resultierte neben geringeren ordentlichen Erträgen auch aus einer Reduzierung der Abgangsgewinne und aus einem Verlust bei den Inflation Swaps. Dem standen jedoch inflationsbedingte geringere Schadenaufwendungen gegenüber. Das Konzernergebnis stieg deutlich um 17,8 % auf 807,7 Mio. EUR (685,6 Mio. EUR) und erreichte damit eine neue Bestmarke. Das Ergebnis je Aktie betrug 6,70 EUR (5,68 EUR).
In der Personen-Rückversicherung ist die Hannover Rück weiter gewachsen, wenngleich weniger dynamisch als in den Vorjahren. So stieg die Bruttoprämie leicht um 1,4 % auf 6,1 Mrd. EUR (6,1 Mrd. EUR). Bereinigt um Währungskurseffekte hätte das Wachstum bei 5,1 % gelegen. Die verdiente Nettoprämie ging um 1,2 % auf 5,4 Mrd. EUR (5,4 Mrd. EUR) zurück; währungskursadjustiert hätte das Wachstum 2,4 % betragen.
Ergebnisseitig blieb die Personen-Rückversicherung jedoch hinter den Erwartungen zurück. Wesentlich hat sich hier eine substanzielle Verstärkung der Reserven für australisches Invaliditätsgeschäft niedergeschlagen. Dabei handelt es sich um individuelle Berufsunfähigkeitsdeckungen, deren Schadenverlauf sich branchenweit deutlich verschlechterte. Insgesamt ist das operative Ergebnis (EBIT) in der Größenordnung von 100 Mio. EUR belastet worden. Zudem ergaben sich im Vorjahresvergleich bei den ModCo-Derivaten fehlende positive Ergebniseffekte von über 40 Mio. EUR. Vor diesem Hintergrund reduzierte sich das operative Ergebnis (EBIT) in der Personen-Rückversicherung deutlich um 46,1 % auf 150,5 Mio. EUR (279,0 Mio. EUR). Durch einen Steuerertrag, der sich aus den Belastungen im australischen Geschäft ergab, ging das Konzernergebnis weniger deutlich um 26,2 % auf 164,2 Mio. EUR (222,5 Mio. EUR) zurück. Der Gewinn pro Aktie belief sich auf 1,36 EUR (1,84 EUR).
Mit der Entwicklung der Kapitalanlagen ist die Hannover Rück angesichts des nicht einfachen Marktumfelds zufrieden: Die Kapitalanlagerendite für die selbstverwalteten Anlagen (ohne ModCo-Derivate und Inflation Swaps) erreichte den Zielwert von 3,4 %. Der Bestand an selbstverwalteten Anlagen blieb mit 31,9 Mrd. EUR stabil.
Trotz des weiterhin niedrigen Zinsniveaus haben sich die ordentlichen Kapitalanlageerträge ohne Depotzinsen erfreulich entwickelt; mit 1.041,3 Mio. EUR (1.088,4 Mio. EUR) gingen sie nur geringfügig zurück. Nachdem die Hannover Rück in der Vergleichsperiode Opportunitäten im Immobilienbereich wahrgenommen hatte, verringerte sich der Realisierungsgewinn auf 144,2 Mio. EUR (227,5 Mio. EUR). Belastend auf das Kapitalanlageergebnis wirkte sich zudem die Wertentwicklung der ModCo-Derivate und der Inflation Swaps aus. Abschreibungen fielen lediglich in Höhe von 19,4 Mio. EUR (21,7 Mio. EUR) an. Das Ergebnis aus selbstverwalteten Kapitalanlagen reduzierte sich zum 31. Dezember 2013 auf 1.054,5 Mio. EUR (1.300,2 Mio. EUR). Die Depotzinserträge blieben mit 357,3 Mio. EUR (355,5 Mio. EUR) stabil. Das Kapitalanlageergebnis inklusive Depotzinsen schloss mit 1.411,8 Mio. EUR, nach 1.655,7 Mio. EUR im Vorjahr.
Das Eigenkapital entwickelte sich weitgehend stabil. Es betrug zum 31. Dezember 2013 5,9 Mrd. EUR (6,0 Mrd. EUR). Das gesamte haftende Kapital (einschließlich der Anteile anderer Gesellschafter und Hybridkapital) stellt sich auf 8,8 Mrd. EUR (8,9 Mrd. EUR). Der Buchwert je Aktie beläuft sich auf 48,83 EUR (50,02 EUR). Die Eigenkapitalrendite beträgt 15,0 % (15,4 %) und liegt damit deutlich über dem Mindestziel von 9,8 %.
„Aufgrund der weiterhin anhaltenden Niedrigzinsphase und des sich verstärkenden Wettbewerbs insbesondere in der Schaden-Rückversicherung sind die Rahmenbedingungen unverändert herausfordernd”, betonte Wallin. „Jedoch haben wir in Bezug auf unsere geringen Kapital- und Verwaltungskosten einen greifbaren Wettbewerbsvorteil, sodass wir auch in einem weicheren Markt beständige Ergebnisse erzielen können.”
Die Hannover Rück rechnet für das Geschäftsjahr 2014 – auf Basis konstanter Währungskurse – mit stabilen bis leicht steigenden Bruttoprämieneinnahmen. In der Schaden-Rückversicherung geht das Unternehmen aufgrund seiner selektiven, ertragsorientierten Zeichnungspolitik von einem weitgehend stabilen Volumen aus; in der Personen-Rückversicherung von einem Zuwachs im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich.
Als Kapitalanlagerendite strebt das Unternehmen einen Wert von 3,2 % an. Unter der Prämisse, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert von 670 Mio. EUR übersteigt und es zu keinen unerwartet negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt, geht die Hannover Rück für das Geschäftsjahr 2014 unverändert von einem Nettokonzerngewinn in der Größenordnung von 850 Mio. EUR aus.
Als Ausschüttungsquote für die Dividende des laufenden Geschäftsjahres strebt die Hannover Rück 35 % bis 40 % ihres IFRS-Konzernnachsteuerergebnisses an.
Die Hannover Rück ist einer der weltweit führenden Rückversicherer. Sie betreibt alle Sparten der Schaden- und Personen-Rückversicherung und ist mit mehr als 3.500 Mitarbeitenden weltweit präsent. Das Deutschland-Geschäft der Hannover Rück-Gruppe wird von der Tochtergesellschaft E+S Rück betrieben. Gegründet 1966, wird die Hannover Rück als verlässlicher Partner für innovative Risikolösungen, ausgeprägte Kundennähe und finanzielle Solidität wahrgenommen. Die für die Versicherungswirtschaft wichtigen Ratingagenturen haben sowohl Hannover Rück als auch E+S Rück sehr gute Finanzkraft-Bewertungen zuerkannt: Standard & Poor’s AA- „Very Strong" und A.M. Best A+ „Superior".
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