Baden-Baden, 22. Oktober 2018: Die E+S Rückversicherung AG, bei der Hannover Rück zuständig für das Deutschlandgeschäft, geht für die anstehende Vertragserneuerungsrunde zum 1. Januar 2019 weiterhin von einer positiven Prämienentwicklung im deutschen Markt aus, wenn auch etwas abgeschwächt im Vergleich zum Vorjahr.
„Vor dem Hintergrund einer höheren Anzahl von kleinen und mittleren Schäden sehen wir keinen Raum für Zugeständnisse“, sagte Vorstandsmitglied Dr. Michael Pickel während eines Pressegesprächs beim Branchentreffen in Baden-Baden. „Bei einzelnen Verträgen besteht Anpassungsbedarf, etwa nach Reserveerhöhungen. Daher gehen wir für die Vertragserneuerung zum 1. Januar 2019 von leicht steigenden Rückversicherungsraten aus.“
In der Kraftfahrterstversicherung ist aufgrund des zunehmenden Wettbewerbs mit einer Verschlechterung der Ergebnisse und entsprechendem Anpassungsbedarf bei der Rückversicherung zu rechnen. Insgesamt rechnet die E+S Rück in der Kraftfahrt-Rückversicherung bei proportionalen Verträgen mit stabilen Konditionen und bei nicht-proportionalen Verträgen mit steigenden Raten im mittleren einstelligen Prozentbereich. Im Bereich der Telematik bietet die E+S Rück ihren Kunden Unterstützung bei der Entwicklung von Tarifmodellen sowie die Vermittlung von technischen Lösungen an.
Auch im Bereich der Naturkatastrophendeckungen erwartet die E+S Rück einen leichten Ratenanstieg aufgrund höherer Schäden und mindestens stabile Raten bei schadenfreien Programmen. Mit einer flächendeckenden Erhöhung der Raten ist wegen Sturmtief Friederike sowie in Folge mehrerer Starkregenereignisse jedoch nicht zu rechnen, da die daraus folgenden Schäden bei vielen Erstversicherern im Selbstbehalt verblieben. Vor dem Hintergrund der Zunahme von Naturkatastrophen in den vergangenen Jahren dürften die Zedenten ihren Rückversicherungsbedarf weiterhin überprüfen, weshalb die E+S Rück von einer steigenden Nachfrage nach Katastrophendeckungen ausgeht.
Sanierungsbedarf besteht hingegen nach wie vor im Bereich der Verbundenen Wohngebäudeversicherung, da die Ergebnisse in der Vergangenheit auch in Jahren ohne große Naturereignisse marktweit nicht zufriedenstellend waren. Auch 2018 dürfte der Markt – trotz bereits erfolgter Ratenerhöhungen – einen versicherungstechnischen Verlust aufweisen. Gleiches gilt für die Feuerindustrieversicherung, welche erneut defizitär ist. Trotz signifikanter Schäden im laufenden Jahr gab es bei den Erstversicherern kaum Prämienerhöhungen.
Das anhaltende Interesse an Cyberversicherungen in Deutschland, speziell für kleinere und mittlere Unternehmen, dürfte zusätzliche Prämieneinnahmen bringen. Kunden fragen insbesondere Kumuldeckungen vermehrt nach. Die E+S Rück bietet mithilfe eines Tarifrechners ihren Kunden individuell angepasste Cyber-Lösungen an, unter anderem auch über eine Kooperation mit Perseus Technologies, an deren Gründung die Hannover Rück mitbeteiligt war. Die Serviceplattform stellt kleinen und mittelständischen Unternehmen Cyber-Sicherheitslösungen und Unterstützung im Risikomanagement zur Verfügung.
Mit dem Eintritt weiterer FinTech-Unternehmen in den deutschen Versicherungsmarkt geht die E+S Rück von zusätzlichen Geschäftschancen aus. Der Fokus liegt dabei weiterhin auf der Kernkompetenz, der Rückversicherung.
Im kommenden Jahr stehen für die E+S Rück zudem Änderungen im Management an: Mit Wirkung zum 1. März 2019 wird Dr. Michael Pickel (57) die Nachfolge von Ulrich Wallin (63) als Vorstandsvorsitzender der E+S Rück antreten. Jonas Krotzek (38) wird ab dem 1. Januar 2019 die Zentralbereichsleitung von Karsten Faber (64) für Deutschland, Österreich und die Schweiz, sowie Italien und das Geschäft mit der Talanx-Gruppe übernehmen.
„Wir gehen für die E+S Rück auch für 2019 von attraktiven Geschäftschancen in Deutschland aus,“ sagte Dr. Michael Pickel. „Unser Ziel wird weiterhin sein, unseren Marktanteil auf hohem Niveau zu halten und unseren Kunden innovative Rückversicherungslösungen zu bieten.“
Die Hannover Rück ist einer der weltweit führenden Rückversicherer. Sie betreibt alle Sparten der Schaden- und Personen-Rückversicherung und ist mit mehr als 3.500 Mitarbeitenden weltweit präsent. Das Deutschland-Geschäft der Hannover Rück-Gruppe wird von der Tochtergesellschaft E+S Rück betrieben. Gegründet 1966, wird die Hannover Rück als verlässlicher Partner für innovative Risikolösungen, ausgeprägte Kundennähe und finanzielle Solidität wahrgenommen. Die für die Versicherungswirtschaft wichtigen Ratingagenturen haben sowohl Hannover Rück als auch E+S Rück sehr gute Finanzkraft-Bewertungen zuerkannt: Standard & Poor’s AA- „Very Strong" und A.M. Best A+ „Superior".
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