Veränderung von genetischem Material

Genetisch modifizierte Organismen (GMO)

GMO verändern die genetische DNS mit möglichen negativen Auswirkungen auf die Lebensmittelkette.

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Unter genetisch modifizierten Organismen (GMO) versteht man Organismen, deren genetisches Material (DNS) derart verändert wurde, dass es in der Natur nicht durch Paarung oder natürliche Rekombination vorkommt. Gentechnische Verfahren basieren in der Regel auf Erkenntnissen aus der mikrobiologischen Forschung oder Genetik und ermöglichen den gezielten Eingriff in den Genotyp von Menschen und Lebewesen oder das Erbgut von Viren.

Gentechnik

Die genetische Modifikation von Organismen, auch Gentechnik genannt, lässt sich in folgende vier Hauptkategorien unterteilen:

  • Grüne Gentechnik (oder Agrogentechnik):
    Dient der Entwicklung genetisch veränderter Pflanzen in der Landwirtschaft oder im Lebensmittelsektor
  • Rote/Gelbe Gentechnik:
    Wird in der Medizin, der Diagnostik (Gentests) und der Gentherapie verwendet, sowie zur Entwicklung und Produktion von Arzneimitteln (Insulin, Impfstoffe)
  • Graue/Weiße Gentechnik:
    Bezieht sich auf die Produktion von Enzymen oder Feinchemikalien zur industriellen Verwendung mit Hilfe von genetisch veränderten Mikroorganismen (z. B. Entwicklung von Produkten mit verbesserter Waschleistung)
  • Genetisch veränderte Tiere:
    Werden zur gezielten Lebensmittelproduktion verwendet (z. B. genetische Ertüchtigung von Milchkühen zur Erzeugung von Milch mit hohem Eiweißgehalt für die Käseverarbeitung)

Schadensszenarien

Es ist schwierig, das genaue Risikoprofil oder die Auswirkungen des Einsatzes von gentechnisch veränderten Organismen oder der Gentechnik insgesamt zu bestimmen, da dies sehr komplex und vielschichtig ist. Man könnte an gesundheitliche, soziale, ethische, wissenschaftliche und rechtliche Auswirkungen denken. Es ist fast unmöglich, sich alle wahrscheinlichen Szenarien vorzustellen, ganz zu schweigen von deren Folgen. Die Gentechnologie kennt keine Grenzen. Sie lässt sich nur schwer eindämmen und hat Auswirkungen auf viele Branchen und Märkte sowie auf die Gesellschaften rund um den Globus. Als globaler und wachsender Wirtschaftszweig hat die Gentechnik Anwendungen in vielen Bereichen wie Forschung, Medizin, industrieller Biotechnologie und Landwirtschaft gefunden. Daher wird die Zahl und Vielfalt der Produkte, die gentechnisch veränderte Organismen enthalten, mit Sicherheit eher zu- als abnehmen.

Eine der Hauptschwierigkeiten bei der Bewertung der mit dem Einsatz von genetisch modifizierten Organismen verbundenen Risiken ist der gesicherte Nachweis eines ursächlichen Zusammenhangs. Anscheinend gibt es noch keine rechtssichere Definition eines Gentechnikschadens. In Ermangelung einer eindeutigen juristischen Begriffsbestimmung sind folgende Schadensszenarien denkbar:

  • Toxine und Giftstoffe: Gentechnische Produkte können das Potenzial haben giftig zu wirken und die Gesundheit zu bedrohen
  • Lebensmittelallergien: In Lebensmittel importierte Gene können lebensbedrohliche Allergien als Reaktion auf neue Proteine hervorrufen
  • Verunreinigung nicht-gentechnischer mit gentechnischen Produkten (horizontale oder kollaterale Genübertragung), oder der Endprodukte mit Nebenprodukten aus GMO-basierten Verfahren
  • Antibiotikaresistenzen: Beim Einbringen eines fremden Gens in eine Pflanze oder eine Mikrobe wird es oft an ein weiteres Gen, ein sogenanntes Antibiotikaresistenz-Markergen (ARM) angehängt; dieses ARM-Gen kann unerwartete Rekombinationen mit krankheitserregenden Bakterien oder Mikroben in der Umgebung oder im Darm von Tieren oder Menschen eingehen und Antibiotikaresistenzen verursachen
  • Umweltschäden: Die Artenvielfalt könnte gefährdet werden; durch die beabsichtigte oder zufällige Übertragung veränderter Gene in native Populationen könnten die natürlichen Ökosysteme aus dem Gleichgewicht gebracht werden
  • Erzeugung von "Superschädlingen": Eine denkbare Folge der gentechnischen Ertüchtigung von Nutzpflanzen zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegen Unkrautbekämpfungsmittel oder zur Erzeugung eines inhärenten Schädlingsschutzes; dadurch können gefährliche Probleme entstehen; unter ständigem Druck durch gentechnisch ertüchtigte Nutzpflanzen könnten sich häufig vorkommende Pflanzenschädlinge wie z. B. der Baumwollkapselwurm zu "Superschädlingen" weiterentwickeln, die gegen Schädlingsbekämpfungsmittel vollständig immun wären
  • Erzeugung neuer Viren und Bakterien: Genetisch veränderte Pflanzen, die gegen Viren resistent sind, können dazu führen, dass Viren zu neuen, virulenteren Formen mutieren.

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