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Ein globaler Trend

Entschädigung für Personenschäden

Aus der Analyse der Trends und Veränderungen in den verschiedenen Ländern in den letzten Jahren lässt sich schließen, dass die Entschädigung bei Personenschäden weltweit immer noch erheblich zunimmt.

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Die Hauptgründe für diesen globalen Trend sind:

  • Gerichtsurteile suchen nach „tiefen Taschen“ in der privaten Versicherungswirtschaft
  • Der Verbraucherschutz treibt rechtliche und regulatorische Änderungen zu Gunsten der Kläger voran
  • Die Grundlage für die Berechnung der Entschädigungssummen hat sich in mehreren Rechtsordnungen geändert
  • Steigende medizinische und pflegerische Kosten, auch aufgrund neuer Behandlungen, die zu einer längeren Lebenserwartung führen
  • Staaten versuchen, ihre Ausgaben für die Sozialsysteme zu senken und die Kosten auf die Versicherungswirtschaft abzuwälzen
  • Die Kosten für Schmerzensgelder explodieren in mehreren Rechtsordnungen
  • Entschädigung für mentale Schäden führt zu neuen und unvorhersehbaren Forderungen
  • Gerichtsverfahren dauern in einigen Ländern oft lange (> 10 Jahre)

Jüngste Entwicklungen und Aussichten für ausgewählte Länder:

USA

Die Tatsache, dass Geschworene in vielen Fällen über die Höhe der Personenschäden entscheiden, kann in den USA die Wahrscheinlichkeit überhöhter und/oder unvorhersehbarer Schadensersatzzahlungen erhöhen. Im Gegensatz zu vielen westeuropäischen Ländern, verfügen Geschworene weder über Rechtskenntnisse noch über Leitlinien, die den Gerichtsentscheidungen Konsistenz verleihen. In diesem Zusammenhang ist insbesondere der immaterielle Schadensersatz sowohl als auch der Strafschadensersatz zu beachten. Im Gegensatz zu Strafschadensersatz, der bestimmten Beschränkungen unterliegt, müssen für die Zuerkennung immaterieller Ansprüche keine höheren gesetzlichen Anforderungen erfüllt sein. Aufgrund fehlender Leitlinien können solche Entscheidungen unberechenbar oder missbräuchlich sein. Die Kosten für die medizinische Überwachung als besondere Art von Schadenersatz sind in 20 Staaten verfügbar und können den Versicherer einer höheren Haftung aussetzen.

Argentinien

Trotz sehr detaillierter, im argentinischen Zivilrecht kodifizierter Anleitungen für die Richter, wie sie in Rechtsstreitigkeiten zu entscheiden haben, üben sie häufig einen größeren Ermessensspielraum aus. Diese Tatsache und das Vorhandensein unterschiedlicher Verfahrensgesetze in Argentinien verschärfen die Unterschiede zwischen den Urteilen und machen sie unberechenbar. In Fällen von Haftpflichtversicherungen im Zusammenhang mit öffentlichen Dienstleistungen konnte beobachtet werden, dass Selbstbehalte, die zwischen Versicherer und Versichertem vereinbart wurden, von den Gerichten für nicht durchsetzbar oder ungültig erklärt wurden. Aufgrund dieser möglichen nachträglichen Änderung der vereinbarten Versicherungsbedingungen waren die Versicherer einer höheren unerwarteten Haftung ausgesetzt, ohne dass sie die Möglichkeit hatten, dies in ihre Berechnungen einzubeziehen.

China

Die Entschädigung für Personenschäden hängt von den lokalen Durchschnittslöhnen ab und variiert daher stark zwischen den höher und weniger entwickelten Teilen Chinas. Im Durchschnitt sind die Entschädigungssummen für Personenschäden recht niedrig, obwohl sie aufgrund des starken Lohnwachstums und der steigenden Kosten für medizinische Behandlungen jährlich um 5 bis 10 % steigen. Ein einmaliger Faktor, der die Entschädigungssummen seit September 2019 erhöht hat, ist ein Urteil des Obersten Volksgerichts, wonach Unfallopfer, die in einem ländlichen Haushalt gemeldet sind, die gleiche Entschädigung für Tod und Invalidität erhalten sollten wie ein Stadtbewohner in derselben Provinz. Traditionell basierte die Entschädigung für Landbewohner auf dem viel niedrigeren Einkommensniveau auf dem Land.

Indien

Das Bewusstsein für Rechtsstreitigkeiten hat in Indien in den letzten Jahren zugenommen, da sich die Menschen ihrer Rechte immer bewusster werden und bei verschiedenen Problemen nach Rechtsmitteln suchen. Dies unter anderem aufgrund des neuen Verbraucherschutzgesetzes, das 2019 in Kraft getreten ist. Interessenverbände und Juristen arbeiten daran, das Bewusstsein zu schärfen und für eine gerechte Entschädigung der Opfer von Personenschäden zu kämpfen, was in Zukunft zu höheren Entschädigungszahlungen führen kann. Richtungsweisende Urteile, die höhere Entschädigungsstandards für Personenschäden festlegen, können künftige Fälle beeinflussen.

Fazit

Wenn es um die Entschädigung von Personenschäden geht, müssen sich (Rück-)Versicherer der Veränderungen und Entwicklungen auf den jeweiligen Märkten bewusst sein und daher stets darauf vorbereitet sein, die Art und Weise, wie sie ihre Geschäfte in diesem rechtlichen Umfeld betreiben, anzupassen. Wenn nötig, sollten (Rück-)Versicherungsformulierungen, Zeichnungs- und Reservierungsstrategien angepasst werden.

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