Das Klima erwärmt sich weltweit

Klimabedingte Katastrophen

Der Klimawandel wirkt sich stark auf unsere Umwelt aus - mit steigendem Risiko für beträchtliche Sachschäden.

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Die Beweise sind eindeutig: Das Klima erwärmt sich weltweit.

Wie der Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC) in seinem Sachstandsbericht 2021 deutlich gemacht hat, kam es im vergangenen Jahrhundert zu einem weit verbreiteten Anstieg der Luft- und Meerestemperaturen und des Meeresspiegels sowie zu einem Rückgang des Meereises, der Gletscher und der Schneebedeckung. Gleichzeitig ist das Wettergeschehen extremer geworden, mit intensiveren und längeren Dürreperioden, extremeren Niederschlagsereignissen in vielen Landgebieten und mehr heißen Tagen und Hitzewellen.

Nach Angaben der NASA können wissenschaftliche Analysen belegen, dass sich die Erde seit 1880 erwärmt hat.

"Das Jahr 2015 war das erste Mal, dass die globalen Durchschnittstemperaturen 1°C oder mehr über dem Durchschnitt von 1880-1899 lagen. Obwohl in den 2000er Jahren ein Rückgang der Energie der Sonneneinstrahlung zu verzeichnen war, der zu einem ungewöhnlich tiefen solaren Minimum in den Jahren 2007-2009 führte, steigen die Oberflächentemperaturen weiter an."

Zu den resultierenden Risiken gehören häufigere und gefährlichere Überschwemmungen und Stürme, eine stärkere Belastung der Wasserversorgung, ernsthafte Störungen der Energieversorgung, ein Produktivitätsrückgang in der Landwirtschaft mit Auswirkungen auf die Lebensmittelsicherheit sowie eine weitere Ausbreitung von wasserassoziierten Krankheiten, insbesondere in den tropischen Gebieten. Dies wiederum könnte zu erzwungener Migration und potenziellen Konflikten führen.

Die jüngste Erwärmung der Erdoberfläche und der unteren Schichten der Atmosphäre ist das Ergebnis eines verstärkten Treibhauseffekts, der hauptsächlich auf die vom Menschen verursachte Zunahme der atmosphärischen Treibhausgase, insbesondere CO2, zurückzuführen ist. Energieerzeugung und -nutzung tragen am stärksten zu den Treibhausgasemissionen bei, und das wird auch in den kommenden Jahren so bleiben. Die Internationale Energieagentur prognostiziert einen Anstieg der weltweiten Primärenergienachfrage um 30 % bis 2035, wenn die politischen Verpflichtungen und angekündigten Pläne vorsichtig umgesetzt werden. Mehr als 50 % der gesamten Energienachfrage wird auf fossile Brennstoffe entfallen, wobei Öl den Energiemix dominiert. Um die globalen Emissionen auf das empfohlene Niveau zu bringen, müssen die Industrieländer ihre Emissionen erheblich reduzieren und die Entwicklungsländer
einen langsameren Anstieg ihrer Emissionen anstreben.

Angesichts häufigerer und heftigerer Wind-, Hagel- und Überschwemmungsereignisse haben die (Rück-)Versicherer ihre Preismodelle bereits geändert. Der Zeitrahmen der klimabedingten Veränderungen ist noch nicht vollständig übersehbar. Bislang sind allerdings alle prognostizierten Veränderungen schneller eingetreten als vorhergesagt. Für die Zukunft ist davon auszugehen, dass sich der Klimawandel nicht nur auf das Sachgeschäft, sondern auch auf Haftpflichtversicherungen und möglicherweise auf Lebens- und Krankenversicherungen auswirken wird.

Folglich ist das Verständnis der langfristigen Auswirkungen des Klimawandels ein Schlüssel für eine angemessene Risikobewertung. Da die mit dem Klimawandel zusammenhängenden Schäden sowohl in ihrer Häufigkeit als auch in ihrer Schwere zunehmen, ist es von entscheidender Bedeutung, die Zuverlässigkeit der historischen Schadendaten zu hinterfragen und die Modelle erforderlichenfalls anzupassen.

In mehreren Fällen wird bereits von verschiedenen Beklagten Schadensersatz für behauptete Schäden und sonstige Nachteile gefordert, die sich aus Treibhausgasemissionen und dem damit verbundenen Klimawandel ergeben. Das Insurance Information Institute analysierte bereits 2012 die Risiken, die sich aus der Haftung für den Klimawandel ergeben:

"Der potenzielle Anstieg der Sachschäden könnte im Vergleich zu dem, was auf der Haftpflichtseite passieren könnte, relativ gering sein. Haftpflichtklagen könnten auf noch nicht erprobte Rechtskonzepte, zusätzlich zu den bekannten, auf 'Nachhaltigkeit' zielenden Ansätzen erhoben werden. Vom US Green Building Council wird "Nachhaltigkeit" weitläufig definiert als: 'Den Bedürfnissen der jetzigen Generation genügen, ohne die Fähigkeit künftiger Generationen aufs Spiel zu setzen, ihre eigenen Bedürfnisse sicherzustellen.' Die zugesprochenen Entschädigungen könnten sehr hoch ausfallen, da Tätigkeiten, die der Umwelt und künftigen Generationen schaden könnten, ihrem Wesen nach sehr viele Menschen treffen würden. Auch wenn solche Klagen erfolglos bleiben und es nicht zu einem Urteil gegen die Beklagten kommt, können beim Versicherer erhebliche Verteidigungskosten anfallen."

Betroffene Unternehmen und ihre (Rück-)Versicherer sollten die gegenwärtigen politischen und administrativen Trends und die Entwicklung bei den Gerichten zur Kenntnis nehmen, um ihre Strategie zu überarbeiten, falls die Haftung für den Klimawandel in Zukunft weiter zunimmt.

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